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Die fünf schlimmsten Fehler beim Malen (und wie du sie lösen kannst)

Die 5 schlimmsten Fehler beim Malen (und wie du sie lösen kannst)

Die Überschrift liest sich jetzt schlimmer, als sie ist. Aber es gibt sie tatsächlich. Die großen Fehler beim Malen. Die sehen aber ganz anders aus, als du jetzt vielleicht denken magst.

Wahrscheinlich denkst du jetzt an die gewöhnlichen Dinge, die man im Kunstunterricht lernt, wenn es um Fehler beim Malen geht. Du vermutest vielleicht, dass du Fehler bei der Komposition, bei der Farbwahl, beim Wahl deines Bildformats oder beim Auftrag der Farben machen kannst. Doch darum geht es mir gar nicht. Für mich ist jedes Bild richtig, wenn es von innen heraus gemalt wird. Denn dann wird das sichtbar, was sich eben zum jetzigen Moment gerade zeigen will – und da spielt es für mich überhaupt keine Rolle, ob du nun zwei angeblich unpassende Farben nebeneinander setzt oder ob du Lust darauf hast, vielleicht nur die untere Hälfte deines Papiers auszufüllen… DU darfst einfach sein und dein Bild darf ebenso sein!!

ABER – Fehler kannst du trotzdem machen….

Ich verrate dir jetzt die fünf schlimmsten Fehler beim Malen – aus meiner persönlichen Sicht (und wie du sie lösen kannst):

Fehler Nr. 1: Du fängst gar nicht erst an

⛔ Du fängst gar nicht erst an. Weil du denkst, dass du sowieso nicht malen kannst. Weil du Angst hast, alles Mögliche falsch zu machen. Weil du sofort Artikel wie diesen liest, die mit „die fünf schlimmsten Fehler beim Malen“ beginnen und du befürchtest, alle diese Fehler zu machen. Du untergräbst deine kreative Begabung, weil du dir selbst nicht vertraust.

-> Wie wäre es, wenn du einfach einmal beginnst? Mit einem einfachen Blatt Papier und einem Stift? Beginne einfach einmal zu kritzeln. Male deine Stimmung. Folge deiner Freude! Setze Punkte, Striche, Muster, Linien, Flächen,… was dir beliebt! Wie fühlt es sich an, wenn du einfach malen darfst, frei von jeglicher Erwartung?

Wie fühlt es sich an, sich überhaupt einzulassen und zu beginnen? DAS ist der erste Schritt zu deiner eigenen Kreativität. Stelle dir deine Kreativität vor wie ein Tier, das traurig in einem viel zu engen Käfig sitzt. Sein ganzes Leben lang eingesperrt. Und jetzt kommst DU mit diesem Schlüssel und öffnest die Käfigtür! Das Tier wird erst einmal vorsichtig umherschauen und nur zaghaft aus dem Käfig schleichen, bevor es in die Freiheit rennt und sich vor Freude überschlägt! Fang an und es wird viel auf dich warten!!

Fehler Nr. 2: Du machst dein Bild nicht fertig

⛔ Du machst dein Bild einfach nicht fertig. Du hast zwar angefangen, aber dann irgendwann zwischendrin die Lust verloren. Warum? Natürlich, weil es nicht so perfekt ist, wie du es dir vorgestellt hast. Weil du enttäuscht bist von deiner Leistung. Weil du etwas anderes erwartest hast als das, was nun auf dem Papier zu sehen ist. Du bist frustriert und entnervt. Dabei sollte dich das Malen doch eigentlich entspannen und Spaß machen, nicht wahr?

-> Wie wäre es, wenn du einfach weitermalst, OBWOHL du dein Bild nicht gut findest? Wie wäre es, wenn du dich deinem Perfektionismus und deinem Kopf trotzig entgegenstellst und einfach ignorierst, was dein innerer Kritiker mal wieder auszusetzen hat? Aus meiner Erfahrung heraus hat jedes Bild diesen Moment, indem man es unschön oder gar hässlich findet. Das gehört zum Prozess und ist ganz normal! Wir müssen immer wieder gegen unseren Kopf „anmalen“. In diesem Moment liegt eine große Chance. Die Chance für mehr Selbstliebe, Akzeptanz und das Annehmen der Dinge, so, wie sie im Moment sind. Probiere es aus! Du wirst erstaunt sein, welche Bilder entstehen, wenn du über den „ugly status“ hinausmalst – und wie stolz du sein wirst!!

Fehler Nr. 3: Dir fehlen einfach die Ideen

⛔ Eigentlich wolltest du etwas ganz Tolles malen. Aber auf einmal ist dein Kopf einfach leer. Die Ideen sind weg! Also beginnst du erst gar nicht oder hörst mittendrin auf, weil du einfach nicht mehr weißt, was du malen sollst. Du hältst dich für unkreativ und deine Ideenlosigkeit bestätigt dich nur darin, dass du eben einfach nicht malen kannst.

-> Wie wäre es, wenn du dir einfach zugestehst, jetzt keine bestimmte Idee zu haben? Und dann TROTZDEM malst? Das klingt jetzt vielleicht absurd für dich, aber ich meine das ernst! Du brauchst keine feste Idee. Suche dir deine Lieblingsfarbe aus, die dich jetzt im Moment am meisten anspricht. Wähle den Platz auf deinem Bild aus, an dem du jetzt am liebsten malen möchtest. Beginne mit einer einfachen Spur auf deinem Bild.

Was möchtest du malen? Höre in dich hinein. Ist es ein Strich, ein Muster, eine Fläche? Malst du etwas Rundes oder etwas Eckiges? Ist es groß oder klein? Kommt dir auf einmal ein Impuls? Setze dich nicht unter Druck, etwas Großes, Beeindruckendes entstehen lassen zu müssen! Alles darf sein – Hauptsache, du gibst nicht auf sondern malst einfach weiter! Wenn die Angst zu groß ist, dein Bild „kaputt zu machen“, greife zu einem Skizzenblock und male einfach locker drauflos. Du wirst sehen, dass du immer mutiger und schnell wieder zu deinem Bild wechseln wirst!

Einen Artikel über kreative Blockaden findest du übrigens hier.

Fehler Nr. 4: Du vergleichst dich mit anderen

⛔ Du hast ein echt tolles Bild gemalt und bist total stolz auf dich. Am liebsten würdest du es ständig anschauen. Da ist dir wirklich etwas Wunderbares gelungen!! Das denkst du zumindest so lange, bist du die Bilder der anderen siehst. Du stöberst auf Facebook, Instagram oder Pinterest herum oder besuchst Ausstellungen vor Ort. Und da sind diese vielen beeindruckenden Bilder, die dein eigenes total in den Schatten stellen. Die anderen können alle viel besser malen als du. Dein Bild findest du auf einmal überhaupt nicht mehr gelungen. Eigentlich ist es schlecht und enthält so viele Fehler. Deine Freude schlägt in Traurigkeit und Frust um.

-> Wie wäre es, wenn du deine Bilder zu lieben beginnst? Wenn du dich einfach nicht mehr vergleichst? Wenn du akzeptieren lernst, dass jeder Mensch seine ganz eigene Weise besitzt, sich auszudrücken und kreativ zu sein? Kein Bild gleicht dem anderen! Und DEIN Bild ist einzigartig, so wie jedes Bild einzigartig und besonders ist – egal, wer es gemalt hat! Die anderen sind nicht besser als du, sie malen einfach nur anders. Ich persönlich habe immer wieder versucht, realistisch zu malen. Aber ich kam nie an andere heran, die das mit so viel Leichtigkeit tun. Bis ich begriffen habe, dass das eben einfach nicht meine Art des Malens ist! Es bedeutete nicht, dass ich kein Talent hatte (denn das haben wir alle!), sondern dass ich mit dieser Art des Malens einfach noch nicht meinen eigenen Ausdruck gefunden hatte. Erst als ich das verstand, konnte ich mit Freude ans Malen herangehen, experimentieren, mich weiterentwickeln und schließlich meine ganz eigene Ausdrucksweise finden. Sei gut zu dir und vergleiche nicht! Betrachte deine Bilder mit Stolz und Wohlwollen!!

Fehler Nr. 5: Du schützt dein Bild nicht

⛔ Du findest dein Bild wirklich toll, du hattest so viel Freude beim Malen und du bist stolz auf das, was du geschaffen hast! Zumindest so lange, bis du das Bild deinen Freunden zeigst oder auf sozialen Netzwerken teilst. Du bekommst nicht die Reaktion, die du erwartet hast. Vielleicht bekommst du gar keine Reaktion – oder sogar eine spitze Bemerkung oder eine Kritik. Du spürst, wie du immer mehr von deinem Stolz und deiner Freude abrückst und dein Bild auf einmal aus einem ganz anderen Blickwinkel betrachtest. Auf einmal ist die Freude weg. Dein Bild findest du auf einmal nicht mehr so gelungen. Du fühlst dich leer und enttäuscht.

-> Wie wäre es, wenn deine eigene Meinung dir genügen würde? Wenn es einfach egal wäre, was andere zu deinem Bild sagen? Für wen malst du wirklich – für dich oder für die anderen? Schütze dein Bild vor Kritik und negativen Bemerkungen. Setze dich nicht den Meinungen oder der Interessenlosigkeit der Menschen aus, die deine Kreativität gar nicht zu würdigen wissen. Sei dir selbst genug und schütze dein Bild! Wir lernen früh, unsere Kunst einer Bewertung auszusetzen – das beginnt schon im Kindergarten, zieht sich durch die gesamte Schullaufbahn und geht in diversen Malkursen weiter. Doch letztendlich zählt überhaupt nicht, was andere von deinen Bildern halten – denn es geht hier nur um DICH. Um DEINEN Ausdruck – und vor allem um DEINE Freude am Malen! Lass dir diese Freude nicht kaputt machen! Schütze deine Bilder, indem du sie entweder gar nicht herzeigst oder dir immer wieder bewusst machst, worum es eigentlich geht. Um dich, nicht um die anderen!!

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mich verletzlicher fühle, wenn ein Bild noch ganz frisch ist. Wenn ich es nach einer Weile herzeige, kann ich viel besser mit kontroversen Meinungen dazu umgehen. Finde für dich heraus, wann der beste Zeitpunkt ist, um deine Bilder zu teilen.

Die fünf schlimmsten Fehler beim Malen – erkennst du dich wieder?

Jetzt kennst du sie – die fünf schlimmsten Fehler beim Malen aus meiner ganz eigenen Sicht heraus.

Erkennst du dich in einem oder mehreren Punkten wieder?

Wie geht es dir, wenn du davon liest?

Diese Fehler sind ein Teil des Prozesses – sie gehören einfach dazu, um unsere Kreativität zu entdecken und zu fördern. Gehe ganz bewusst mit ihnen um, in liebevoller Akzeptanz!

Ich wünsche dir, dass du etwas aus meinem Artikel mitnehmen kannst und dadurch noch mehr Freude und Leichtigkeit beim Malen erfahren kannst!Hab einen freudvollen Tag!

Deine Clarissa & dein Happy Painting!-Team

P.S.: In unseren Kreativkursen kannst du übrigens rein gar nichts falsch machen. Wir malen gemeinsam und ich zeige dir verschiedene Motive, aber du kannst sie auf ganz eigene Weise malen. Für mich gehören Freude und Leichtigkeit zum Malen unbedingt dazu!!