Ölmalerei

Ölmalerei: Malen wie die alten Meister

Schon seit Jahrhunderten gehört die Ölmalerei bereits zu den beliebtesten Maltechniken überhaupt. Berühmte Künstler unterschiedlicher Epochen haben mit Ölfarben ihre Gemälde erschaffen – und auch heute erfreuen sie sich großer Beliebtheit. Vor allem die hohe Haltbarkeit und Lichtbeständigkeit der Farben, aber auch ihre vielseitige Verwertbarkeit zeichnen die Ölfarben aus. Die Ölmalerei bietet Möglichkeiten, um Bilder unterschiedlichster Stilrichtungen zu gestalten – und zeigt sich durch die langen Trocknungszeiten der Farben sehr flexibel im Malprozess. Entdecke auch du die Ölmalerei für dich! In unserer Themenwelt erfährst du alles Wissenswerte rund um das Malen mit Öl.

 

Warum überhaupt mit Öl malen?

Die Ölmalerei gilt als eine der Königsdisziplinen. Doch auch wenn sie für anspruchsvolle Malereien überaus geeignet ist, kommen auch Anfänger mit Ölfarben gut zurecht. Wichtig ist es, sich einige grundlegende Informationen über das Malen in Öl zu beschaffen, bevor es losgeht. Wer einige Punkte im Umgang mit den Farben sowie in Bezug auf die Bildvorbereitung und einzelnen Maltechniken kennt, kommt mit der Ölmalerei von Anfang an gut zurecht – und das Malen macht richtig viel Spaß!

Besonders spannend ist die Ölmalerei, weil die Farben nur sehr langsam trocknen. Das ermöglicht einen sehr flexiblen Malprozess – die Farben passen sich immer wieder den Ideen des Malers an, lassen sich beliebig vermischen, aufbauen oder auch wieder entfernen. Einmal getrocknet, besitzen Bilder in Öl eine sehr hohe Lichtbeständigkeit und Haltbarkeit, was ja auch an den Kunstwerken früherer Jahrhunderte, die bis in die heutige Zeit in ihrem ganzen Glanz erstrahlen, sichtbar wird.

Bevor es mit den Ölfarben losgeht, sollte der Maluntergrund grundiert bzw. versiegelt werden. Die Grundierung sorgt dafür, dass die Farben auch mit dem Trocknen ihre Wirkung behalten. Es gibt heute aber auch schon vorgrundierte Leinwände, die diesen Schritt überflüssig machen. Mit Ölfarben kannst du aber auch auf Holzplatten, spezielles Papier und auf andere Maluntergründe malen.

Bevor der erste eigentliche Farbauftrag angesetzt und das Motiv gemalt wird, beginnt man zumeist mit einer Untermalung. Das bedeutet, dass der Malgrund eine Farbschicht erhält, die verhindert, dass durch die Ölfarben später die Leinwand durchschimmert. Auch einzelne Farbbereiche sowie Licht und Schatten können mit dem Untermalen bereits angelegt werden und verbinden den Malenden schon ein wenig mehr mit seinem Motiv. Anschließend kann auch eine Skizze angelegt werden, um Sicherheit beim Malen des Motives zu erhalten. Hier eignen sich vor allem Kohle, Pastellkreiden oder Aquarell- und Buntstifte gut – während Bleistift oder Tintenstifte die Ölfarben später beeinträchtigen können.

Malen mit Öl

Ölmalerei: Farbauftrag und Maltechniken

Sind die ersten Schritte umgesetzt, kann es nun mit dem Malen in Öl richtig losgehen. Die Ölfarben können direkt aus der Tube verwendet werden. Das ergibt dann einen deckenden Farbauftrag. Es ist allerdings auch möglich, mit Ölfarben lasierend zu arbeiten, indem man sie beispielsweise mit Öl oder einem speziellen Verdünner mischt. Oft wird Terpentinöl verwendet. Wie viel davon benötigt wird, hängt immer auch ein wenig von der Qualität und Beschaffenheit der verwendeten Farben ab.

Für die Ölmalerei gibt es verschiedene Maltechniken:

Lasieren bedeutet, dass die Farben stark verdünnt aufgetragen werden und dadurch transparent wirken. Es lassen sich verschiedene Farbschichten aufeinanderlegen und das Bild erhält durch diese Technik eine starke Tiefenwirkung und Strahlkraft.

Beliebt ist auch die Nass-in-Nass-Technik. Hier wird die Farben auf einen noch feuchten Untergrund aufgetragen, wodurch sie verläuft und sich vermischt. Es entstehen spannende Effekte. Auch verschwommene Konturen können auf diese Weise geschaffen werden, wie man sie zum Beispiel in der Landschaftsmalerei häufig vorfindet.

Häufig werden die Ölfarben einfach deckend aufgetragen. Dies kann mit dem Pinsel, als auch mit einem Spachtel geschehen. Es ist oftmals gewollt, dass die Abdrücke des Pinsels oder Malmessers noch deutlich zu sehen sind, sodass sich eine spannende Struktur ergibt. Diese Struktur kann auch den Lichteinfall gezielt beeinflussen oder die Plastizität eines Bildes noch mehr hervorheben. Man spricht bei dieser Technik, bei der die Ölfarben dick und deckend aufgetragen werden, auch von der Impasto-Technik.

 

Material-Mix in der Ölmalerei: Ölfarben kombinieren

Wer mit Öl malen lernt, wird zumeist erst einmal rein mit Ölfarben arbeiten. Doch es besteht auch die Möglichkeit, Ölfarben mit anderen Farben zu kombinieren und damit spannende Mixed Media Kunst zu erschaffen.

So lassen sich beispielsweise Öl und Acryl gut miteinander kombinieren. Zu beachten ist hierbei, dass Ölfarben zwar auf Acrylfarben haften, nicht aber umgekehrt. So muss das Bild also mit Acryl begonnen werden, die Ölmalerei lässt sich dann darüberlegen.

Gleiches gilt bei einer Kombination von Öl und Aquarell: Ölfarben haften auf der Aquarellfarbe und können so problemlos darüber gelegt werden. Aquarellfarben haften jedoch nicht auf einem Öl-Untergrund, sondern perlen ab.
Auch auf Eitempera- bzw. Gouache-Farben können Schichten mit Ölfarben angelegt werden – nicht aber umgekehrt.