Encaustic

Ratgeber Encaustic: Die faszinierende Welt der Wachsmalerei

Möchtest du die Wachsmalerei ganz neu kennenlernen? Dann entdecke die Encaustic als spannende Maltechnik in unserem Ratgeber. Encaustic als jahrtausendealte Maltechnik begeistert und fasziniert – und lässt dich ganz eintauchen in den kreativen Flow. Du kannst mit den Wachsfarben auf Leinwand, aber auch auf Holz, Stein, Keramik oder sogar Textilien malen. Viel Freude beim Eintauchen und Inspirieren lassen!

 

Was ist Encaustic?

Die Encaustic ist eine Maltechnik mit besonders langer Tradition: Das Malen mit den heißen, flüssigen Wachsfarben war bereits in der Antike beliebt und  gehört damit zu den ältesten Maltechniken überhaupt. Bis heute hat sich die Encaustic ihre Faszination bewahrt. Beliebt ist sie insbesondere wegen ihres meditativen Charakters – die Enkaustikmalerei erfordert keinerlei Malkenntnisse und zaubert immer wieder neu überraschende und wunderschöne Effekte aufs Papier.

Bei der Encaustic wird buntes Wachs erhitzt und dann auf einen Malgrund – zum Beispiel eine Leinwand, Papier, Holz oder Gips, aufgetragen. Das Erhitzen und Auftragen erfolgt meist mit einem Maleisen, das einem kleinen Bügeleisen gleicht. Aber auch lötkolbenartige Malpens kommen zum Einsatz – ebenso wie Borstenpinsel, die das geschmolzene Wachs aufnehmen und vermalen.

Das Wort Encaustic leitet sich aus dem Griechischen enkauston ab, was übersetzt so viel wie “eingebrannt” bedeutet. Die Bezeichnung rührt von der Vorstellung der Künstler in der Antike her, ihre Gedanken mit Feuer auf der Malfläche einzubrennen und damit festzuhalten und sichtbar zu machen.

 

Die Geschichte der Encaustic: Eine jahrtausendealte Technik

Früher verwendete man kalte Farben, die man mit heißen Spachteln erhitzte. Anschließend nutzte man ein heißes Eisen, um die Farben einzubrennen oder fließen zu lassen. Als Maluntergrund kamen Stein oder Holz sowie Elfenbein zum Einsatz. Als Farben verwendete man Bienenwachs, das man je nach Technik auch mit Ölen versah. Um das Wachs farbig zu machen, bereicherte man es um Pigmentpulver aus dem Orient, aus Ägypten und dem Sudan.

Besonders bekannt aus der frühen Zeit der Encaustic sind die Mumienportraits oder auch christliche Ikonen, die man aus dem heißen Wachs erschuf. Sie sind heute noch teilweise zu bewundern, etwa im Katharinenkloster auf dem Sinai, im Britischen Museum in London oder in der Neuen Pinakothek in München. Die Encaustic bringt lang anhaltende Bilder hervor, die auch nach langer Zeit nicht an Leuchtkraft einbüßen. Damit bietet die Heißwachsmalerei Vorteile gegenüber anderen Maltechniken. Ölgemälde zum Beispiel dunkeln nach einiger Zeit stark nach.

Im Laufe der Zeit wurde die Enkaustikmalerei jedoch abgelöst durch andere Maltechniken, wie Eitempera oder Ölmalerei. Immer wieder kamen Künstler aber darauf zurück. Bekannte Vertreter dieser Kunst waren zum Beispiel Jasper Johns, Christina Hahn, Robert Geveke, Martin Assig oder auch Franz Xaver Fernbach, der 1845 sogar ein Buch über die Encaustic veröffentlichte.

In den 1980er Jahren erlebte die alte Technik wieder einen Aufschwung und wurde zum kreativen Trend. Auch heute erfreut sich die Enkaustik wieder großer Beliebtheit und wird heute vielseitiger denn je angewandt.

Materialien für Encaustic Bilder

Für die Encaustic Technik benötigt man Wachsfarben sowie ein Gerät bzw. Hilfsmittel, um diese Farben zu erhitzen, zu schmelzen und aufzutragen.

Das eingangs erwähnte Maleisen, das wie ein kleines Bügeleisen aussieht, kommt besonders häufig zum Einsatz. Es ist speziell abgedichtet, sodass das flüssige Wachs nicht in das Innere des Maleisens gelangen kann. Mit dem Eisen lässt sich die Farbe flächig auf den Malgrund auftragen. Man kann jedoch auch mit der Kante oder Spitze malen und damit auch feinere Strukturen und Effekte anlegen.

Der Malpen kann unterdessen mit verschiedenen Aufsätzen bestückt werden und erleichtert das Malen feinster Linien und Strukturen. Beide Werkzeuge ersetzen in der Encaustic den klassischen Pinsel.

Für die Enkaustik kann auch mit einem Heißluftfön gearbeitet werden. Es gibt außerdem spezielle erwärmbare Malplatten, auf denen sich direkt malen lässt. Die Farben werden  dann direkt auf der Platte geschmolzen und vermischt. Das Papier wird dann auf die Farben gelegt und abgezogen. Dies kann auch in mehreren Schichten erfolgen, sodass sich das Bildergebnis immer wieder verändern kann und faszinierende Zufälle entstehen.

Als Farben werden für die Encaustic häufig spezielle Wachsfarben verwendet. Diese bestehen bis heute, wie in der frühen Geschichte der Enkaustik Technik, überwiegend aus Bienenwachs. Die Farben können untereinander gemischt werden, auch Schattierungen lassen sich mit den Farben anlegen. Die Farben fließen sehr schön, härten jedoch innerhalb einiger Sekunden bereits aus.

Um Encaustic Bildern den letzten Feinschliff zu verleihen, reibt man die Bilder mit einem weichen Tuch ab. Auch Nylonstrümpfe eignen sich für diesen letzten Arbeitsschritt gut. Durch das Polieren erhalten die Bilder noch mehr Strahlkraft und Brillanz.

 

Entdecke die Encaustic Technik für dich!

Du möchtest eigene Encaustic Bilder gestalten? Dann tauche ein in die Welt der Heißwachsmalerei und entdecke damit eine jahrtausendealte Kreativ-Tradition für dich. In Encaustic gleicht kein Bild dem anderen – die Zufallseffekte, die beim Malen entstehen, lassen keine Langeweile aufkommen. Mit den Wachsfarben lassen sich Landschaften, Blumen, Portraits, abstrakte Bilder und viele Motive mehr gestalten. Besonders beliebt ist die Technik auch für die Gestaltung persönlicher und einzigartiger Karten.

Viel Freude beim Ausprobieren!